BAD – Bodengleicher Einstieg bringt mehr Komfort
WIESBADEN. Selbstständigkeit im Badezimmer: Barrierefreie Duschen bieten für Menschen mit Behinderung den gewünschten Duschkomfort sowie Unabhängigkeit im Alltag. Eine bodengleiche Dusche ist nur dann wirklich barrierefrei, wenn auch wirklich keine Kanten zum Beispiel die Einfahrt mit dem Rollstuhl erschweren. Der Bodenbelag muss rutschsicher sein. Dies erreicht man durch den Einbau rutschhemmender Mosaikfliesen, idealerweise mit dem Format 50 x 50 Millimeter und einem zusätzlich hohen Fugenanteil.
Sitzgelegenheit und Ablage
In vielen barrierefreien Duschen wird eine Sitzgelegenheit benötigt (Sitzplatzabmauerung, Klappsitz, Einhängesitz, Hocker). Ablagemöglichkeiten müssen gut erreichbar sein – sollten also zum Beispiel für Rollstuhlfahrer tief montiert werden – und ausreichend Platz bieten. Die Handbrause muss in der Höhe verstellbar sein.
Ein eingebauter Thermostat sorgt für eine gleichbleibende Wassertemperatur und schützt die duschende Person zum Beispiel bei einer Ohnmacht vor Verbrühungen. Der Einbau ist heute in fast allen Wohnungen möglich. Wichtig ist der mögliche Anschluss der Abwasserleitung unterhalb des Fertigbodenniveaus. Der erforderliche Anschlussstutzen sitzt aus alter Installationsgewohnheit leider oft 4 bis fünf Zentimeter zu hoch. Hier war bislang eine bodengleiche, geflieste Duschfläche nur mit Änderung der Abwasserfallleitung und entsprechende Beschädigung der darunterliegenden Decken- und Wandfläche möglich. Hat der Mieter oder Eigentümer der betreffenden Wohnung zugestimmt, lässt sich das Problem in der Regel lösen, wenn dies auch zusätzliche Renovierungsund Installationskosten mit sich bringt. Zusätzlich muss natürlich an Brand- und Schallschutz gedacht werden.
Seit einiger Zeit gibt es die Möglichkeit, über Pumpenbausätze zum Einbau in einer Vorwandinstallation oder im Bodenaufbau das Abwasser der Dusche in den höher liegenden Abwasserstutzen zu befördern. Die Mehrkosten sind im Verhältnis zum Nutzen gering und ermöglichen in fast allen Wohnungen den Einbau einer barrierefreien Dusche. Die Krankenkasse gibt in vielen Fällen auf Antrag einen nicht unerheblichen Zuschuss. Die Montage inklusiv Demontage der Bade- oder Duschwanne, Estrich, Isolierung, Verputz, Wasser- und Abwasserinstallation, Erdung, Fliesenverlegung und Endmontage dauert maximaleine Woche. Idealerweise bietet eine Firma alle Arbeiten aus einer Hand an oder der Installateur als federführendes Unternehmen übernimmt die Koordination.